Soll ich, oder soll ich nicht?

Offenbar traut man uns inzwischen eine Menge Sachverstand im digitalen Arbeiten zu, denn immer häufiger werden wir danach gefragt, wie wir zur Corona-Warn-App stehen und ob wir empfehlen würden, sie herunterzuladen und zu nutzen.

Für alle, die keine Lust haben, lange zu lesen, hier schon mal die Kurz-Antwort:

JA. Bitte ladet sie runter und nutzt sie.

 

Aber wie ist das denn mit dem Datenschutz?

Das wollten wir auch wissen. Schließlich hatten wir verschiedene Vorgängerapps von anderen Herstellern getestet und konnten uns nicht so recht damit anfreunden, aber hier bei der Corona-Warn-App des Robert-Koch-Instituts ist der Datenschutz aus unserer Sicht wirklich toll gelöst und zwar auf mehrfache Weise:

  1. Die Daten werden anonym gespeichert. Logisch. So weit so gut.
  2. Die Daten werden NICHT ZENTRAL gepeichert, sondern dezentral auf den einzelnen teilnehmenden Geräten. Die Vorstellung einer zentralen staatlichen Überwachung sind also Quatsch.
  3. Die App ist "Open Source" programmiert, das heißt, wir brauchen uns nicht darauf verlassen, was Leute sagen, was die App macht, wir können selbst reingucken und es sehen. Und das haben Tausende von Informatikern gemacht und sind zu der Meinung gekommen, die wir hier wiedergeben.

In einfachen Worten, wie funktioniert die Corona Warn App?

Hier ist es im Film schön erklärt. Wer es genauer wissen möchte findet beim RKI hier die Details.

Was sagt der Chaos Computer Club dazu?

Wir wollten mal die Stimme einer normalerweise sehr staats-kritischen Organisation dazu hören und haben geguckt, was der Chaos-Computer-Club dazu sagt:

Nicht mal der sonst so kritische Chaos Computer Club (CCC) hatte etwas zu meckern. Die App ist Open-Source, der CCC kann also (wie jeder andere auch, der was davon versteht) sich den Code herunterladen und gucken, was dort tatsächlich gemacht wird. Und der CCC war zufrieden. Das gab es bisher noch nicht oft, zeigt aber, das Datenschutz möglich ist, wenn mann nur bereit dazu ist.

Hier geht es zum Interview mit dem Chaos Computer Club zum Thema Corona Warn App.

Aber die alten Leute haben doch oft gar kein Smartphone?

Macht nichts. Denn man schützt ja nicht sich selbst, sondern andere. Das heißt ganz besonders auch Menschen der älteren Risikogruppe, die vielleicht kein Smartphone haben. Natürlich ist es auch selbst angenehm, wenn man weiß dass, man keine Risikokontakte hatte oder wenn man welche hatte, sich testen lassen kann, bevor man Symptome entwickelt, aber es geht hier um die Eindämmung einer Ausbreitung des Virus, die App ist kein Schutzschirm gegen Ansteckung.

ABER: Wenn wir uns auf diese Weise alle gegenseitig schützen, dann kann die Corona-Warn-App uns auch schützen.

Funktioniert die Corona Warn App überhaupt ?

Manche Menschen glauben, die CoronaWarnApp funktioniere gar nicht richtig, weil sie entweder ihren Test nicht online abrufen können oder das Warnen scheinbar nicht funktioniert.

Dem sind wir nachgegangen und haben uns die Funktionsweise im Einzelnen angesehen und haben folgendes herausgefunden, auf das Ihr bei der Testung GANZ DRINGEND achten müsst:

Beim Testen wird das Formular 10c oder OEGD verwendet. Es besteht aus zwei Teilen. Der obere Teil wird oft schon vom Arzt am Telefon ausgefüllt. Hier gibt es ein Kästchen, mit dem Ihr kenntlich machen müsst, dass Ihr die CoronaWarnApp benutzt und einsetzen wollt, um Euer Testergebnis zu bekommen und andere anonym zu warnen. Bis dahin sind ja alle Daten, die die App sammelt, ja nur auf Eurem Gerät. Erst wenn das Kästchen von Arzt angehakt wird, werdet Ihr Euren Test online abrufen und andere warnen können.

Ein Problem entsteht nun, weil in den allermeisten Praxen der Test draußen vor der Tür durchgeführt wird, um die Praxis nicht zu kontaminieren. Dazu bringen die Arzthelfer ganz oft nur den unteren Teil des Formulars mit. Auf dem kann aber die Einwilligung in die Übergabe der Daten zum Testabruf bzw. anonymem Warnen der Kontakte gar nicht erteilt werden.

Wenn Ihr also nur den unteren (schwarz-weißen) Teil des Formulars vom Arzt ausgehändigt bekommt, müsst Ihr selbständig ausdrücklich darum bitten (und vielleicht sogar nachhaken) dass der Arzt das entsprechende Einwilligungskästchen im oberen (rot-weißen) Formularteil auch wirklich angehakt hat. DAS ist echt blöd gemacht und liegt vermutlich daran, dass bei der Formularerstellung nicht ausreichend berücksichtigt wurde, dass der Test eben nicht IN den Praxen, sondern draußen durchgeführt wird und das Formular schon vorher geteilt wird.

Den Barcode unten rechts müsst Ihr übrigens mit der Corona-Warn-App scannen, nicht mit Eurem normalen Barcode-Reader.

Ansonsten funktioniert die CoronaWarnApp nach unseren Erfahrungen gut und zuverlässig. Und jetzt wisst Ihr ja auch, worauf Ihr achten müsst.

Fazit

Nicht mehr überlegen und JETZT die App hier herunterladen.